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Wie kommt Lindlarer Grauwacke an die Loreley?

Aktualisiert: 16. Nov. 2021

Grauwacke Felsen aus Lindlar werden zu „Hörfelsen“ auf Loreley-Plateau.


Nach ca. 390 Millionen Jahren Ruhe, begann im September 2021 für einige ausgesuchte Grauwacke Felsen eine aufregende neue Zeit.



Das Architekturbüro Maier & Hollenbeck aus Köln, plante das Ausstellungskonzept „Loreley-Plateau“ mit riesigen „Hörfelsen“ als Protagonisten, die über die Mythen und Geschichte der Loreley berichten.

Die Lindlarer Grauwacke ist dem Felsgestein an der Loreley sehr ähnlich.

Herr Klaus Hollenbeck machte den Vorschlag, Lindlarer Grauwacke für die Hörfelsen zu verwenden.


Bei ersten Materialbesichtigungen im Bergische Grauwacke Steinbruch (BGS) Lindlar von Herrn Hollenbeck und der Verbandsgemeinde Loreley, wurden auch von der BGS durch Herrn Lob und Herrn Kuhnert verschiedene Firmen zur Realisierung vorgeschlagen. Unter anderem die Lindlarer Grauwacke Manufaktur Wegerhoff, die sich in einem Ausschreibungsverfahren durchsetzen konnte.


Seit über 350 Jahren wird Grauwacke in Lindlar abgebaut, erste schriftliche Erfähnungen gehen bis in das Jahr 1633 zurück.

In dieser Größe jedoch verlassen außerordentlich selten Felsen den Steinbruch.


Die für diesen Auftrag erforderlichen Felsgrößen sind nur dank moderner Technik ( z.B. einem Gabelstapler, der 25 – 30 Tonnen heben kann) aus dem Steinbruch abzubauen.

Die derzeit vorhandene Sohlenhöhe im Abbau des Steinbruchs liegt zwischen 2 und 3 m, so dass die Felsen in einem Stück herausgebrochen werden konnten.



Mitarbeiter des Steinbruchs, Herr Schröder und Herr Steinbach, fuhren die in Frage kommenden Felsen von der Abbausohle hoch auf den vorbereitenden Auswahlplatz.

Herr Schröder richtete die Felsen so auf, wie sie später auf dem Loreley Plateau aufgebaut werden sollten.


Diese Arbeiten mussten außerhalb der normalen Arbeitszeiten erfolgen, da die Gerätschaften tagsüber für den normalen Abbau benötigt wurden.

Auf diesem Auswahlplatz sollte später die erste Vorabnahme der Felsen durch die Verbandsgemeinde Loreley und den Architekten stattfinden.

Die Felsen wurden dort in Form von Stemm-, Flamm- und Reinigungsarbeiten bearbeitet.

Die Firma Stefan Clasen führte die umfangreichen Kernbohrarbeiten für die später einzusetzenden Lautsprecher durch.


Alle auf dem Loreley-Plateau zu installierenden Hörfelsgruppen wurden dort originalgetreu aufgebaut, und durch den Architekten Klaus Hollenbeck und die Verbandsgemeine Loreley, vertreten durch Frau Ewgenija Dobschinskaja und Herrn Armin Schaust abgenommen.


Jetzt konnte das Verladen und der Transport in Richtung Loreley-Plateau beginnen.

Zeitgleich hat Daniel Wegerhoff (Fa. Erdarbeiten Wegerhoff) mit Mitarbeitern der Fa. Lindlarer Grauwacke Manufaktur Wegerhoff die erforderlichen Unterbauarbeiten auf dem Loreley-Plateau durchgeführt.

Ebenfalls wurden die erforderlichen Kranzufahrten und Stellplätze vorbereitet. Hierzu gehörte auch die Absicherung der Überfahrten des Kranfahrzeugs von Asphalt auf Mineralgemisch durch Stahlplatten.

Die Transporte wurden hauptsächlich durch das Transportunternehmen Andreas Biesenbach aus Kürten durchgeführt.


Die Kranfirma Ley aus Gummersbach sorgte für einen geeigneten schweren Autokran.



Eine besondere Herausforderung des Transportes bzw. des Aufbaus bestand darin, die für den Transport hingelegten Felsen wieder aufzurichten. Hierbei halfen Daniel Wegerhoff 35 Jahre Baggererfahrung. Er konnte im entscheidenden Moment, kurz vor dem Kippen die Felsen mit seinem Bagger vom Kran übernehmen und aufrichten.



Nach inzwischen zwei Wochen Arbeit auf dem Loreleyplateau stehen 3 von 4 der beauftragten Hörfelsgruppen.


Alle Beteiligten sind bis hierher sehr zufrieden mit dem Geschaffenen.

Mögen die Hörfelsen auf dem Loreleyplateau (Mythos Pfad) in den nächsten 390 Millionen Jahren vielen Menschen ein schönes Erlebnis bereiten.


interessante Fakten:

  • An der Loreley ist die engste und tiefste Stelle des größten europäischen Flusses, dem Rhein.

  • Der "älteste" Wald der Erde stand in Lindlar. In den Grauwacke Steinbrüchen gefundene Baumfossilien konnten auf ein Alter von 390 Millonen Jahren (Devon Zeitalter) datiert werden.

  • Etwa zu selben Zeit entstand auch der Loreley Felsen

  • Zur Einordnung: Die ersten Dinosaurier erschienen "erst" 155 Millionen Jahre später auf unserem Planeten, die Entwicklung des Menschen begann vor ca. 6 Millionen Jahren.

Lindlar, 16.11.2021


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